Konservieren – Kleine Gläser, großes Glück
Wenn die ersten Blätter von den Bäumen fallen und die Tage merklich kürzer werden, kündigt sich langsam aber gewiss der Herbst an. Was mich kein bisschen betrübt, im Gegenteil. Ich liebe den Lauf der Jahreszeiten, mag das traditionelle Erntedankfest und freue mich auf Halloween. September ist ein Monat der Fülle, in dem das Konservieren von heimischem Obst und Gemüse ein Erlebnis ist, das begeistert, besonders mit Kindern.
September ist die Zeit zum Einmachen
Wir sind zwar in der glücklichen Lage, einen eigenen Garten zu haben, jedoch ist dieser nicht sehr ertragreich. Die von mir gesetzten Obstbäumchen sind noch zu zart, lediglich eine Handvoll Erdbeeren konnten wir dieses Jahr ernten, ein paar Tomaten testweise ziehen. Alle weiteren Vitaminbomben kaufe ich nach Lust und Laune ein, besonders an Marktständen lachen mich derzeit heimische Früchte wie Kirschen, Birnen, Pflaumen und Brombeeren an.
Gelees als Vorrat und schönes Mitbringsel
Letztlich bedarf es nur weniger Zutaten und ein bisschen Geschick, um leckere Marmeladen, Gelees oder Kompotte zu kochen. Diese eignen sich dann das ganze Jahr über als Vorrat und schönes Mitbringsel. Unterschiedliche Früchte ermöglichen viele Kombinationsmöglichkeiten, darunter der Klassiker „Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre“, wobei letzteres ja eigentlich ein Gemüse ist. Ich persönlich bevorzuge Obst im Alleingang, denn das Aroma kommt hier am besten zum Tragen.
Weckgläser, das A und O
Je nach Vorhaben sind Zimtstangen (für Pflaumenmus), Nelken (für Birnenkompott), Vanilleschoten und Zitronensaft hilfreich, diese Zutaten hat man meist im Haus. Dagegen ist die Wahl von richtigen Weck- bzw. Schraubgläsern das A und O. Mit ausgewaschenen Babybreigläsern macht man keine guten Erfahrungen, diese laufen kopfüber stehend gerne aus. Vor dem Konservieren müssen die Weckgläser unbedingt sterilisiert werden, um sie von Bakterien zu befreien. Hier für einfach zehn Minuten im größten Topf, der zur Verfügung steht, auskochen.
Marmeladekochen schnell und einfach
Die Basis beim Marmeladekochen nebst reifen Früchten bildet natürlich Zucker, 600-800g pro Kilo Frucht. Die mit Hilfe der Kinder gewaschenen, entsteinten und klein geschnittenen Früchte werden mit dem Zucker verrührt. Das Ganze darf ein bisschen durchziehen und wird im Anschluß unter Rühren aufgekocht. Wenn nach drei Minuten sprudelndem Kochen die Gelierprobe nicht gelingt, kann Pektin hinzugegeben werden (20g pro Kilo Frucht). Letzlich wird die heiße Fruchtmasse randvoll in die abgekochten Weckgläser gefüllt und darf gut verschlossen kopfüber abkühlen.
Psst: Konkrete Rezepte bekommt Ihr nicht nur im Internet, fragt doch mal Eure Großmütter nach Tipps und Rezeptideen, die kennen das Konservieren noch als Kulturtechnik, so selbstverständlich, wie für uns heute das Internet!
Text & Fotos: Sandy Bossier-Steuerwald